Hinterlässt der Physikunterricht Spuren – das Interesse am Physikunterricht im Rückblick von Studierenden –
Abstract
Kurzfassung
Empirische Studien belegen bei Schülern und insbesondere bei Schülerinnen im Laufe der Sekundarstufe I eine Abnahme des Interesses am Physikunterricht. Das Interesse an Physik während der Schulzeit und auch darüber hinaus zu fördern ist deshalb ein wichtiges Ziel des Unterrichts. Eine solche Förderung kann jedoch nur erfolgen, wenn bekannt ist, welche Prädiktoren für eine Interessensabnahme bestimmend sind. Daher ist es aus fachdidaktischer Sicht sinnvoll, neben dem Interesse während der Schulzeit auch jenes in der Retrospektive und das aktuelle Interesse junger Erwachsener an der Physik zu erheben. Aus bildungspolitischer Sicht sollten wesentliche Befunde zur Interessensentwicklung auch in die Lehramtsausbildung integriert werden. Aufbauend auf führende Theorien werden anhand von quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden das retrospektive Interesse am Physikunterricht, mögliche Prädiktoren und das aktuelle Interesse an der Physik von Studierenden aller Fakultäten der Universität Innsbruck untersucht. Ein besonderer Fokus liegt auf der Untersuchung unterschiedlicher Fachinteressenskomponenten, dem Vergleich zu anderen Schulfächern und Alters- sowie geschlechtsspezifischen Unterschieden. Den größten Einfluss auf das Interesse am Physikunterricht haben nach Meinung der Studierenden die Relevanz der Inhalte, die Instruktions- und Motivierungskompetenz der Lehrperson, das Kompetenzerleben und ihr fachspezifisches Fähigkeitsselbstkonzept. Das aktuelle Interesse der Studentinnen an physikalischen Themen ist signifikant geringer als jenes der Studenten.
Abstract
Empirical studies have demonstrated an increasing lack of interest in physics lessons among pupils aged 10 to 15. It is therefore vital to encourage the pupils' interest in physics both at school and beyond – which is, however, only possible if the predictors determining the declining interest are known. To do so and for the purposes of a subject-specific, didactic approach, it seems useful to analyse the pupils' interest at school and in retrospect including current interest among young adults. As for education policy, any major findings should be integrated into teacher training. This paper analyses retrospective interest in physics lessons, potential predictors and the current interest in physics among students of all faculties of the University of Innsbruck through quantitative and qualitative research methods based on leading theories on the matter. A particular focus is placed on research into what determines a pupil's interest in a subject, age- and gender-related differences and a comparison with other subjects. The biggest impact was attributed to content relevance, the teacher's ability to instruct and motivate, experiencing competence and their academic self-concept in the subject. Female students have shown lower levels of current interest in topics related to physics than male students.
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