Vergleich des Fachwissens von Studierenden, Referendaren und Lehrenden in der Physik
Abstract
Das Professionswissen von Lehrkräften spielt eine zentrale Rolle beim Kompetenzerwerb von Schülerinnen und Schülern. Nach einer Taxonomie von Shulman kann dieses Wissen in sieben Bereiche untergliedert werden. In der aktuellen Unterrichtsforschung werden davon die drei Bereiche Fachwissen, fachdidaktisches Wissen und pädagogisches Wissen untersucht, die mit den wichtigsten Elementen aus den anderen Bereichen ergänzt wurden.
Ergebnisse aus der Physik und der Mathematik lassen vermuten, dass das Fachwissen von Lehrkräften eine notwendige Voraussetzung zum Aufbau von fachdidaktischem Wissen ist. Erste Untersuchungen an Studierenden deuten allerdings darauf hin, dass universitäres Fachwissen, im Gegensatz zum schulnahen Wissen, keine unmittelbare Bedeutung für die adäquate Reaktion auf kritische Unterrichtssituationen besitzt. In der hier vorgestellten Studie wurde untersucht, wie sich das schulnahe bzw. unterrichtsrelevante Wissen angehender Lehrkräfte im Laufe der Ausbildung verändert. Hierzu wurde in einer quasi-längsschnittlichen Untersuchung das Fachwissen von Studierenden, Referendaren und Lehrkräften miteinander verglichen. Die Ergebnisse einer Stichprobe von 87 Teilnehmern zeigen, dass das unterrichtsrelevante Fachwissen positiv mit der Ausbildungsstufe korreliert. Innerhalb der Gruppen der Lehrkräfte konnte dagegen kein Zusammenhang zwischen Fachwissen und Dienstzeit festgestellt werden. Dies lässt vermuten, dass Lehrende unterrichtsrelevantes Fachwissen in ihrer Dienstzeit sehr schnell aufbauen und beibehalten.
Schlagworte
Volltext:
PDF© 2002-2024 Internetzeitschrift: Physik und Didaktik in Schule und Hochschule (ISSN 1865-5521) - Einstiegsseite